Der Unterschied

Maulbeerplantage

Maulbeerplantage

Häufig werden wir nach dem Unterschied zwischen Bio-Seide und konventioneller Seide gefragt.

Der grösste Unterschied liegt in der Nahrung für die Raupen. Die Raupen verwandeln Maulbeerblätter in Körpersubstanz, aus der sie anschliessend wiederum den Cocon bilden. Je besser die Qualität der Nahrung desto besser die Qualität der Seide. Durch den biologisch-dynamischen Anbau erhalten unsere Raupen ein qualitativ hochwertiges Futter ohne jede schädliche Belastung. Bei schadstoffbelastetem Futter werden die sehr empfindlichen Tiere geschwächt und produzieren minderwertige Cocons oder gehen sogar ein.

Von grossen Cocons gesunder Raupen können längere Endlosfäden abgewickelt werden. Ein guter Cocon enthält ca. 2500 m Seidenfasern. Davon können bis zu 1500 m endlos abgespult werden, die sogenannte Haspelseide. Die übrigen Fasern werden für gesponnene Seide (Schappeseide, Bourretteseide) oder zum wattieren von Decken und Jacken verwendet.

Seide, welche von minderwertigen Cocons abgehaspelt wird, hat eine geringere Elastizität, der Fadendurchmesser ist ungleichmäßig und die Seide hat eine trübe Farbe. Dies wirkt sich in allen folgenden Produktionsstufen negativ aus. Die Gewebe und Gestricke werden ungleichmäßig und benötigen einen höheren Einsatz von Chemikalien für die Färbevorstufe.

Biologisch-dynamischer Landbau verbessert die Lebensbedingungen nachhaltig, denn er führt zu einer Verbesserung der Umweltbedingungen. Er erfordert viel Handarbeit, was sich bei der hohen Arbeitslosigkeit unter der chinesischen Landbevölkerung positiv auswirkt.

Die zertifiziert biologische Seide aus unserem Projekt entspricht dem höchsten Qualitätsniveau. Dies führt zur Nachahmung, sobald erkennbar wird, dass dies auch ökonomische Vorteile bietet. Es ist dann nur noch ein kleiner Schritt bis zum Anbau biologisch-dynamischer Nahrungsmittel.

Mit biologisch-dynamischem Landbau verbessern sich auch die ökonomischen Verhältnisse. Durch die gute Coconqualität können nicht nur höhere Erträge erzielt werde, der biologische Landbau geht auch Hand in Hand mit fairem Handel. Der sorgsame Umgang mit der Umwelt stellt den Menschen in den Mittelpunkt und führt auch zu einem sorgsamen Umgang mit den Handelspartnern. Feste Preise und Abnahmeverträge verhindern, dass die Landbevölkerung durch künstlich manipulierte Preise übervorteilt wird